Domingos Augen leuchten wie die Glut des Feuers, wenn er über die älteste Kochmethode überhaupt spricht. Das Grillen oder wie man in der Schweiz zu sagen pflegt «grillieren». Es gibt keine andere Kochart, bei der die Gäste sich derart um’s Geschehen scharen. Und es entsteht ein Zusammengehörigkeitsgefühl, als würde man um das offene Feuer am Strand sitzen. «In Australien», so Domingo, «hält man in der linken Hand das Bier und in der rechten die Grillzange.»
Die Technik mache es aus, so Domingo. «Es ist wichtig, das Grillgut als Ganzes auf den Grill zu legen. Und wir sprechen nicht nur von Fleisch, auch Gemüse und Früchte bleiben so saftig und zart. Der Dampf macht es aus, wenn man das Grillgut zum Beispiel in Bananen-, Bambus-, Papaya- oder Kokurmablätter wickelt.» Auf Samoa oder Hawaii zelebriert man eine Grillart, die neulich auch in Europa langsam Gefallen findet: Man buddelt ein Loch in die Erde, feuert mächtig ein, wickelt das Grillgut in oben erwähnte Blätter und lässt die Speisen langsam bei perfekter Glut zu einem unvergesslichen kulinarischen Höhepunkt werden.
Ein weiteres, wichtiges Element beim Grillen sind die Saucen. Sei es eine feurige Salsa aus Südamerika, eine klassische BBQ-Sauce aus Nordamerika oder eine cremig-feine europäische Sauce. Als würzig, léger und sehr bestimmt, umschreibt Domingo den Asia Style oder aber die afrikanische Variante, welche er als trocken, scharf und sehr charaktervoll bezeichnet. Ganz «on fire», eben.
Etwas noch... «Das Grillgut kann man gut vor dem Grillieren würzen, jedoch nie eine Gabel oder einen spitzigen Gegenstand verwenden, wenn man das Grillgut wendet, denn so verliert es den wertvollen Saft», warnt Chef Domingo und rät zudem: «Du musst mit dem Feuer spielen, nicht das Feuer mit dir.»
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